Der Hayes-Modem-BefehlssatzEs folgt eine Beschreibung des Hayes-Befehlssatzes. Die meisten Modems verwenden diese Befehle zu einem großen Anteil. Diese Referenz ist nützlich, falls man seine Modem-Beschreibung verloren hat oder niemals eine hatte. Der Befehl zum Ausschalten des Lautsprechers lautet zum Beispiel ATM0.Die Modem-Initialisierungszeichen bestehen aus einer Kette von Befehlen. Sie richten das Modem für die Kommunikation ein, legen den Wahlmodus, Wartezeiten, Erkennung des Besetztzeichens und viele andere Dinge fest. Neuere Modem-Kommunikationsprogramme stellen die Initialisierungszeichen abhängig von den gewählten Menüeinstellungen automatisch zusammen.Hayes-Modems haben für viele Jahre den Standard bestimmt. Bei der Weiterentwicklung des Marktes haben alle Hersteller mindestens teilweise den Hayes-Standard verwendet. Es folgt eine unvollständige Liste des Hayes-Befehlssatzes. (auch AT-Befehle genannt). Der Befehlssatz kann in vier Bereiche eingeteilt werden:Grundlegender BefehlssatzEin großer Buchstabe gefolgt von einer Ziffer. Zum Beispiel M1.Erweiterter BefehlssatzEin & (Ampersand) und ein Großbuchstabe gefolgt von einer Ziffer. Es handelt sich um eine Erweiterung des grundlegenden Befehlssatzes. Zum Beispiel: &M1. Beachten Sie, dass M1 sich in der Bedeutung von &M1 unterscheidet.Herstellerabhängiger BefehlssatzDiese Befehle beginnen entweder mit einem umgekehrten Schrägstrich(\) oder einem Prozentzeichen (%). Sie variieren sehr stark von Hersteller zu Hersteller. Aus diesem Grund werden hier nur wenige dieser Befehle aufgelistet.RegisterbefehleSr=n wobei r die Nummer des zu ändernden Registers und n der neue Wert dieses Registers ist.Ein Register ist eine Bezeichnung für eine bestimmte Stelle im Speicher. Modems haben einen kleinen Speicher integriert. Diese vierte Gruppe von Befehlen wird verwendet, um Werte in einem bestimmten Register (Speicherplatz) zu verändern. Jedes Register speichert eine bestimmte Variabel (alphanumerische Information), die vom Modem und dem Kommunikationsprogramm verwendet wird. Zum Beispiel setzt der Befehl S7=60 das Register #7 auf den Wert 60.Obwohl die meisten Befehle aus einer Buchstaben-Ziffern-Kombination (L0, L1 &etc;) bestehen, ist die Verwendung der Null optional. Im Beispiel können Sie statt L0 auch einfach L verwenden. Das ist wichtig für die folgende Tabelle.Hier werden einige der wichtigsten Buchstaben einer Initialisierungs-Zeichenkette aufgelistet. Die Buchstaben sollten Sie normalerweise nicht verändern.ATInformatiert das Modem, dass ein Modem-Befehl folgt. Diese Zeichen müssen am Anfang jeder Befehlszeile stehen.ZSetzt das Modem in den Standardzustand., (ein Komma)Hält das Programm für eine Sekunde an. Es können auch mehrere Kommata hintereinander verwendet werden. Zum Beispiel ,,,, sorgt für eine Pause von vier Sekunden. (Die Dauer der Pause ist abhängig vom Inhalt des Registers S8.^MSendet einen abschließenden Zeilenende-Befehl an das Modem. Diese Kontrollsequenz wird von den meisten Kommunikationsprogrammen auch als Zeilenvorschub interpretiert.Der grundlegende Hayes-Modem-BefehlssatzIn alphabetischer Reihenfolge:
Der grundlegende Hayes-Modem-BefehlssatzBefehlBeschreibungKommentarA0 oder AEingehenden Anruf beantwortenA/Letzten Befehl wiederholenEs wird kein AT vorangestellt. Das Eingabezeichen bricht normalerweise ab.B0 oder BAnruf-VerhandlungV32 Mode/CCITT Answer Seq.B1Anruf-VerhandlungBell 212A Answer Seq.B2Anruf-VerhandlungWortreich/still beantwortenDWählenDie folgende Nummer wählen und die Verbindung im Originate-Modus herstellen.PPulswahlTTonwahlWAuf einen zweiten Wahlton warten,Warte die im Register S8 angegebene Zeitspanne (normalerweise 2 Sekunden);Nach der Anwahl im Befehlsmodus bleiben.!Für eine halbe Sekunde auflegen, wie bei der Weiterverbindung eines Anrufs.LLetzte Nummer noch einmal wählenE0 oder EKein EchoBefehle werden nicht auf dem Computer angezeigt.E1EchoZeigt die Befehle auch auf dem Computer an (so kann man sehen, was man tippt)H0VerbindungsstatusBei Verbindung - AuflegenH1VerbindungsstatusOhne Verbindung - Telefon wurde abgehobenI0 oder IAnfrage, Information oder BefragungDieser Befehl ist sehr modellabhängig. I0 wird üblicherweise mit einer Nummer oder einer Zeichenkette beantwortet, während höhere Ziffern häufig viele wertvolle Informationen liefern.L0 oder LLautstärke. Modems mit Lautstärkeregler verfügen nicht über diese Option.Aus oder geringe LautstärkeL1Geringe LautstärkeL2Mittlere LautstärkeL3Laut ode große LautstärkeM0 oder MLautsprecher ausDer Befehl M3 wird häufig verwendet, aber leider in unterschiedlichen BedeutungenM1Lautsprecher an bis zum Verbindungsaufbau (carrier detected, also bis das andere Modem antwortet)M2Lautsprecher immer an (Datenübertragungen können nach dem Verbindungsaufbau gehört werden)N0 oder NVerbindungsgeschwindigkeitVerbindung nur mit der Geschwindigkeit S37N1Verbindung mit der größtmöglichen Geschwindigkeit größer als S37O0 oder OWechsel in den Online-ZustandSie auch X1, da die Wahltonerkennung aktiv sein kann.O1Neusynchronisation und Wechsel in den Online-ZustandQ0 oder Q1Stiller ModusAus - Zeigt Resultate, der Benutzer sieht die Befehlsantworten (also z.B. OK)Q1Stiller ModusAn - Resultate werden unterdrückt, der Benutzer sieht keine Antworten.Sn?Abfrage des Inhalts von S-Register nSn=rSpeichernSpeichert den Wert r im S-Register nV0 oder VWortreichnummerische ResultateV1Englische Textresultate (z.B. CONNECT, BUSY, NO CARRIER &etc;)X0 oder XSmartmodemHayes Smartmodem 300 kompatible ResultateX1Verbindungsgeschwindigkeit wird zusätzliche angezeigt (z.B. CONNECT 1200)X2Aktiviert die Wahlttonerkennung (verhindert blindes Anwählen und manchmal AT0)X3Aktiviert die BesetztzeichenerkennungX4Aktiviert sowohl Wahlton- als auch BesetztzeichenerkennungZ0 oder ZResetSetzt das Modem auf die gespeicherte Konfiguration zurück. Für unterschiedliche Einstellunge muss man Z0, Z1 &etc; verwenden. Für Modems ohne NVRAM (non volatile memory) ist das gleichbedeutend mit &F für die Fabrikseinstellungen.
Der Erweiterte Hayes-Modem-BefehlssatzAmpersand-Befehle
Der Erweiterte Hayes-Modem-BefehlssatzBefehlBeschreibungKommentar&B0 oder &BVerzögerungsparameterAutomatische Verzögerung deaktivieren&B1VerzögerungsparameterAutomatische Verzögerung aktivieren&B2VerzögerungsparameterAutomatische Verzögerung wird aktiviert, aber falls innerhalb der Verzögerungszeit in S7 keine Verbesserung erfolgt, wird die Verbindung beendet&C0 oder &C1Antwort erkennen (Carrier detect)Signal ist immer an&C1Antwort erkennen (Carrier detect)Zeigt die entfernte Antwort an (normalerweise der Standard)&D0 oder &DData Terminal Ready (DTR)Signal ignoriert (Das ist modemspezifisch, man muss im Handbuch für Informationen zu diesem Befehl nachlesen)&D1Data Terminal Ready (DTR)Wenn das Signal DTR von An zu Aus wechselt, wechselt das Modem in den Befehlsmodus (nur einige Modems)&D2Data Terminal Ready (DTR)Einige Modems beenden die Verbindung beim Wechsel von DTR von An zu Aus (das ist das übliche Standardverhalten)&D3Data Terminal Ready (DTR)Bei DTR Verbindung beenden, Modem zurücksetzen und in den Befehlsmodus wechseln.&F0 oder &FFabrikeinstellungen ladenGenerische Hayes-kompatible Standardeinstellungen. Dieser Befehl sollte in Inittialisierungskette stehen, da die Befehle &F1-&F3 von Modem zu Modem variieren und die Ursache für Verbindungsprobleme sein können. (Da man niemals genau weiß, was das Modem der Marke X beim &F2-Befehl genau ändert.)Auf der anderen Seite lohnt das Ausprobieren alternativer Werte, da einige Probleme statt mit einer komplizierten Init-Kette mit einem simplen &F2 gelöst werden können. Falls man mit dem Aufbau einer Init-Kette beginnt, sollte man mit einem &F und nicht mit der modemspezifischen Variante anfangen.&F1FabrikeinstellungenFabrikeinstellungen für einen IBM-PC-kompatiblen Computer&F2FabrikeinstellungenFabrikeinstellungen für einen Mac mit Software-Handshaking&F3FabrikeinstellungenFabrikeinstellungen für einen Mac mit Hardware-Handshaking&G0 oder &GWachtonWachtöne deaktivieren&K0 oder &KLokale FlusskontrolleLokale Flusskontrolle deaktivieren&K1Lokale FlusskontrolleLokale RTS/CTS-Hardware-Flusskontrolle aktivieren&K2Lokale FlusskontrolleLokale XON/XOFF-Software-Flusskontrolle aktivieren&K3Lokale FlusskontrolleLokale RTS/CTS-Hardware-Flusskontrolle aktivieren&K4Lokale FlusskontrolleLokale XON/XOFF-Software-Flusskontrolle aktivieren&L0 oder &LWahlmodusWahlmodus festlegen&M0 oder &MFehlerkontrollmodusHier kann man asynchronen nicht-EC-Modus wählen (das gleiche wie &Q0)&P0 oder &PPulswahlverhältnisIn den USA und Kanada wird bei Pulswahl ein Verhältnis von 39% Wahl und 61% Abbruch verwendet.&P1PulswahlverhältnisIn Großbritannien und Hong Kong wird bei Pulswahl ein Verhältnis von 33% Wahl und 67% Abbruch verwendet&Q0 oder &QFehlerkontrollmodusAsynchroner nicht-EC-Modus. Keine Datenpufferung. ASB deaktiviert.&Q5FehlerkontrollmodusWählt V.42 EC-Operation (erfordert Flusskontrolle)&Q6FehlerkontrollmodusAsynchroner Modus mit ASB (erfordert Flusskontrolle)&Q8FehlerkontrollmodusWählt alternatives EC-Protokoll (MNP)&Q9FehlerkontrollmodusBedingte Datenkompression: V.42bis = ja, MNP5 = nein.&S0 oder &SDSR-Aktion auswählenImmer an (Standard)&S1DSR-Aktion auswählenFolgt der EIA-Spezifikation (Folgt aktiv dem Trägerton bis dieser verloren geht.)&T0 oder &TSelbsttestBei einigen Modems wird ein modellspezifischer Selbsttest durchgeführt&U0 oder &UTrellis-Code-ModulationAktiviert V.32 TCM&U1Trellis-Code-ModulationDeaktiviert V.32 TCM&V0 oder &V1Aktive(und häufig gespeichert) Profileinstellungen (oder ATI4) anzeigen&W0 oder &WProfil speichernIm NVRAM (&W0, &W1 &etc; bei mehreren Profilen). Einige Einstellungen können nicht gespeichert werden. Diese werden häufig beim Befehl &V oder ATI4 nicht angezeigt.&Y0 oder &YStartkonfiguration auswählenProfil 0 laden (Standard)&Y1Startkonfiguration auswählenProfil 1 laden&Zn=xModem zurücksetzen und das gespeichert Profil Nummer n ladenBeachten Sie, dass alle Befehle nach dem &Z in der Zeile ignoriert werden.
Befehle mit Schrägstrich links (Backslash) und Prozentzeichen
Befehle mit Schrägstrich links (Backslash) und ProzentzeichenBefehlBeschreibungKommentar\A0 oder \AMaximale MNP-Zeichenblockgröße64-Zeichen-Maximum\A1Maximale MNP-Zeichenblockgröße128-Zeichen-Maximum\A2Maximale MNP-Zeichenblockgröße192-Zeichen-Maximum\A3Maximale MNP-Zeichenblockgröße256-Zeichen-Maximum%C0 oder %CDatenkompression aktivieren/deaktivierenDeaktiviert%C1Datenkompression aktivieren/deaktivierenMNP5 aktiviert%C2Datenkompression aktivieren/deaktivierenV.42bis (BTLZ) aktiviert%C3Datenkompression aktivieren/deaktivierenMNP5 & V.42bis (BTLZ) aktiviert%D0 oder %DDatenkompression512 BLTZ Dictionary-Größe%D1Datenkompression1024 BLTZ Dictionary-Größe%D2Datenkompression2048 BLTZ Dictionary-Größe%D3Datenkompression4096 BLTZ Dictionary-Größe%E0 oder %E1Abbruch-MethodeESCAPE DEAKTIVIERT%E1Abbruch-Methode+++AT-Methode (Standard)%E2Abbruch-MethodeBreakAT-Methode%E3Abbruch-MethodeBeide Methoden aktiviert%E4Abbruch-MethodeOK für den Befehl +++ deaktivieren%E5Abbruch-MethodeOK für den Befehl +++ aktivieren\J0 oder \JDTE Datenrate automatisch anpassenDeaktiviert\J1DTE Datenrate automatisch anpassenDTE Rate wird an den Träger angepasst.\N0 oder \NVerbindungstypNormale Verbindung (Definition siehe unten)\N1VerbindungstypDirekte Verbindung\N2VerbindungstypMNP Auto-reliable Verbindung\N3VerbindungstypAuto-reliable Verbindung\N4VerbindungstypV.42bis zuverlässige Verbindung mit Phasenerkennung\N5VerbindungstypV.42bis auto-verlässliche Verbindung mit Phasenerkennung\N6VerbindungstypV.42 verlässliche Verbindung mit Phasenerkennung\N7VerbindungstypV.42 auto-verlässliche Verbindung mit Phasenerkennung
Eine direkte Verbindung ist eine simple Verbindung ohne Fehlererkennung und Datenkompression. In diesem Falls muss die Verbindung Computer-Modem die gleiche Geschwindigkeit wie die Verbindung Modem-Modem haben.Eine normale Verbindung verwendet eine Flusskontrolle (entweder software- oder hardware-kontrolliert) um die gesendeten oder empfangenen Datenpakete zu puffern, so dass das Modem die Daten mit einer anderen Geschwindigkeit als der Computer übertragen kann. Zum Beispiel sendet vielleicht der Computer Daten mit 57kbps einschließlich Kompression und das Modem sendet nur mit 28.8kbps. Dieser Modus wird von den meisten Modems verwendet.Eine verlässliche Verbindung ist eine Art von normaler Verbindung. Falls aus irgendeinem Grund die Fehlererkennung oder Kompression nicht eingerichtet oder beibehalten werden kann, wird die Verbindung getrennt. (Das Modem stellt sicher, dass alle übertragenen Daten korrekt sind oder es beendet die Verbindung).Ähnlich verhält es sich mit einer auto-verlässlichen Verbindung. Das Modem versucht hierbei, die Übertragungsparameter so anzupassen, das die Verbindung wieder verlässlich wird. Das ist ebenfalls eine Methode, die die meisten Modems verwenden.S-Register
S RegisterRegisterBereichStandardFunktionS00-255 Klingelzeichen1-2Antwortet beim angegebenen Klingelzeichen. Bei 0 wird nicht geantwortetS10-255 Klingelzeichen0Wenn der Wert in S0 größer als 0 ist, zählt dieses Register die eingehenden Klingelzeichen.S20-127 ASCII43 +Zeichen zum Abbruch in den BefehlsmodusS2>127kein ESCS30-127 ASCII13 CRZeilenende-ZeichenS40-127 ASCII10 LFZeilenvorschub-ZeichenS50-32, 127 ASCII8 BSRückgängig-ZeichenS62-255 Sekunden2Wartezeit auf den Wahlton (für blindes Wählen siehe Xn)S71-255 Sekunden30-60Wartezeit auf das entfernte TrägersignalS80-255 Sekunden2Wartezeit bei Eingabe eines Komma bei der AnwahlS91-255 1/10tel Sekunden6Trägersignalzeit, die zur Erkennung notwendig istS101-255 1/10tel Sekunden7-14Zeit zwischen Verlust des Trägersignals und VerbindungsendeS1150-255 Millisekunden70-95Dauer und Abstand der Töne bei der TonwahlS120-255 1/50tel Sekunden50Wachzeit für eine Pause um die Befehlssequenz +++S36Sicherheitsoptionen, falls die Fehlerkorrektur fehlschlägt:0 - Verbindung beenden1 - Direkte Verbindung herstellen3 - Normale Verbindung herstellen4 - Möglichst eine MNP-Verbindung herstellen, ansonsten Verbindung beenden5 - Möglichst eine MNP-Verbindung herstellen, ansonsten eine direkte Verbindung.7 - Möglichst eine MNP-Verbindung herstellen, ansonsten eine normale Verbindung7ÜbertragungsparameterfehlerbehandlungS371 = 300 bps5 = 1200 bps6 = 2400 bps7 = 1200/75 bps (v.23-Modus)8 = 4800 bps9 = 9600 bps10 = 12000 bps11 = 14400 bps12 = 7200 bps0Verbindungsgeschwindigkeit (Anfangsverbindung)
Einige Modems haben Dutzende, manche sogar Hunderte, von S-Registern, von denen nur ungefähr das erste Dutzend standardisiert ist. Sie werden durch einen Befehl wie ATSn=N verändert und durch ATSn? (z.B. ATS10S1? würde das Modem veranlassen, für sieben Sekunden aufzulegen, falls das entfernte Modem nicht anwortet, und die Anzahl der Anwahlversuche auszugeben) ausgelesen.